Während meiner Heilpraktikerausbildung hatten wir auch einen kleinen Kurs zum Thema Kräuterkunde bzw. Phytotherapie.
In dem Zuge wurde die Frühjahrskur nach Pumpe vorgestellt. Sie soll ja einige positive Wirkungen haben und entschlackend wirken. Bevor ich Behandlungsmethoden in meine Praxis mit aufnehme, probiere ich sie gerne selbst aus. Schließlich will ich ja auch wissen, wie diese wirken und ob sie wirken.
Damit die Pflanzensäfte ihr volles Potential und Wirkung entfalten können, sollte man in der Zeit auch auf seine Ernährung achten.
Die empfohlene Ernährung während der Frühjahrskur:
- Esse vegan. Vermeide also Fleisch und alle tierischen Produkte
- Vermeide Weißmehl. Keine Brötchen mehr zum Frühstück, keine Nudeln usw.
- nehme keine Geschmacksverstärker zu dir. Alle Fertigprodukte sind verboten. Glutamat ist in vielem Essen drin, manche schreiben zwar, dass sie ohne Geschmacksverstärker auskommen, nehmen dann aber Hefeextrakt, was auch ein Geschmacksverstärker ist.
- vermeide Zucker. Vorsicht Zucker ist fast überall drin, auch in Wurst.
- Kein Alkohol während der Kur
Die Ernährung ist zwar allgemein nicht schlecht, aber als Umstellung nicht unbedingt einfach zu realisieren. Besonders für mich, die Fleischesserin und Schokoholikerin ist. Veganes essen ist auch ok, aber ohne Nudeln zu essen auch nicht immer einfach umzusetzten.
Die Anleitung zur Kur:
Wir brauchen für die Kur vier Pflanzenpresssäfte, die jeweils 10 Tage morgens und abends eingenommen werden. Praktischerweise ist ein Messbecher mit dabei, so dass die Dosierung sehr einfach ist. Die Säfte bekommt man ganz einfach im Reformhaus.
In der ersten Phase nehmen wir Löwenzahn-Saft. Dieser soll die Schleusen öffnen und den Körper für die anderen Säfte vorbereiten.
In den zweiten 10 Tagen widmen wir uns dem Brennessel. Die Brennessel hat eine Blutreinigende Wirkung und ist harntreibend. Wer schonmal Brennesseltee trinkt, kennt die harntreibende Wirkung :) Dadurch soll überschüssiges Wasser aus dem Körper ausgeschwemmt werden.
Der Ackerschachtelheim-Saft kommt in der dritten Phase dran. Ackerschachtelhalm wird auch Zinnkraut genannt, falls ihr es unter dem ersteren Namen nicht findet. Der Ackerschachtelhalm soll abauend wirken und Schlacken aus den Zellzwischenräumen ausschwemmen.
In der vierten und letzten 10 tägigen Phase nimmt man Birkenpresssaft zu sich. Die Wirkung der Birke soll bis auf die Knochenstruktur reichen.
Empfohlen werden täglich morgens und abends je 10ml Saft zu sich zu nehmen.
Geschmacklich sind sie echt gewöhnungsbedürftig und nicht gerade lecker. Ich musste danach mit Tee oder Wasser nachspülen, damit ich den Geschmack ertragen konnte.
Die Dauer der Kur ist 40 Tage. Ich hab also 6 Wochen vegan gelebt. Das viel mir nicht leicht, da ich einem leckeren Steak nicht abgeneigt bin.
Nachdem ich mich aber an das vegane Essen gewöhnt habe und auch ein paar leckere Rezepte ausprobieren konnte, war es ok für mich. So lange ich für mich kochen konnte. Mit Freunden spontan essen gehen war da schon schwieriger. In Restaurants hab ich selten ein veganes Essen gefunden und Salat möchte man auch nicht immer essen. Hat man den Kellner z.B. darauf angesprochen, ob der Käse weggelassen werden konnte oder die Sahne, wurde ich teils echt blöd angeschaut und es wurde abgetan mit dem Satz „Das geht leider nicht, aber da ist auch nicht viel drauf“ – Hallo? Wie hält das ein Veganer die ganze Zeit aus?
Die Wirkung:
Als Wirkung stellte sich bei mir mein Tagesrhytmus um. Eigentlich bin ich eher eine Langschläferin und das auch gerne. Doch während dieser Kur bin ich schon immer eine bis eineinhalb Stunden vor meinem Wecker wach geworden. Das eröffnete natürlich ganz neue Möglichkeiten. Bevor ich in die Praxis gegangen bin blieb nun noch Zeit eine Runde zu walken oder zu joggen und mir in Ruhe ein Frühstuck zuzubereiten. Vorher hab ich lieber noch 5 min. länger geschlafen und dafür auf Frühstück verzichtet.
Allgemein fühlte ich mich körperlich sehr wohl und ein kleiner positiver Nebeneffekt war, dass ich in den ersten 3 Wochen allein durch die Ernährungsumstellung 3 kg abgenommen habe und auch an Körperumpfang verlor.
Zum Glück lies der Heißhunger auf Süßes auch nach ein paar Tagen auch nach.
Am Ende weiß ich aber nicht, ob die Ergebnisse, nicht durch die Ernährungsumstellung gekommen sind. Zum Ende hin viel es mir immer schwerer positiv zu sein und ich hatte eher ein Schwächegefühl. Auch nervte mich das vegane Essen und das Gefühl sozial weniger aktiv sein zu können. Die Pressäfte schmeckten ja auch schrecklich und von Tag zu Tag viel es mir schwerer diese runterzuspülen.
Mein Fazit:
Die Kur möchte ich persönlich nicht wiederholen. In der Regel ernähre ich mich gesund und möchte mir aber auch immer wieder mal was gönnen, ein nettes Radler im Biergarten im Sommer oder auch mal ein Eis. Wer damit experimentieren möchte kann es gerne. Die vegane Ernährungsweise ist auch nicht so ganz meins. Im nachhinein baue ich aber immer mal wieder einen veganen Tag ein und finde das auch gut so.
Die Kur hab ich ja auch ausprobiert, um zu schauen, ob ich sie in der Praxis anwenden möchte und meinen Klienten empfehlen kann. Die Wirkung war aber nicht so gravierend, dass ich glaube, dass sich der ganze Aufwand dafür lohnt.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen mit der Kur schreibt.
Alles Liebe Eure Janina